RE: Gedanken zur Götterdämmerung

#1 von Surt , 14.10.2011 17:48

Ich würde gerne über die Ragnarök philosophieren.Mein Gedankenanstoss dazu: Die Theorie das Ragnarök schon war.
Baldur stirbt, drei Jahre Winter, Asen sterben, Surturs Lohe -wann kommt es dazu?
Ich nehme die Edda sehr ernst und ich denke viel über die Ragnarök nach. Was ist wenn, dass was die Seherin berichtet ein Mystisches Bild ist für den Untergang dieses Glaubens, für die Heidenverfolgung und das sich ausbreiten, des christlichen Glaubens in Europa. Surt kommt aus dem Süden und verbrennt die alte Welt. Die Römer kommen aus dem Süden und bringen das Christentum. Was auf der Irdischen Welt passiert, geschieht auch in der Geistigen. Der Fimbulwinter könnte doch ein Geistiger Winter sein, in der die Menschen abstumpfen und somit schwach werden. Die Asen sterben in den Menschen.
Diese Auslegung der Ragnarök finde ich ganz interessant. Ich bin mir allerdings sicher, dass wir noch nicht im Goldenen-Zeitalter angelangt sind, was bedeuten würde, die Ragnarök ist noch allgegenwärtig.
Und so kommt es mir auch manchmal vor.
Die Riesen sind eigentlich Naturgewalten die irgendwann den richtigen Moment nutzen, um zurück zu schlagen und die Götter und Menschen bestrafen für ihre gebrochenen Verträge und das dekadente Benehmen.
Was meint ihr?

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RE: Gedanken zur Götterdämmerung

#2 von Kolag_Hraban , 24.10.2011 20:30

Zitat von Surt
Ich würde gerne über die Ragnarök philosophieren.Mein Gedankenanstoss dazu: Die Theorie das Ragnarök schon war.
Baldur stirbt, drei Jahre Winter, Asen sterben, Surturs Lohe -wann kommt es dazu?
Ich nehme die Edda sehr ernst und ich denke viel über die Ragnarök nach. Was ist wenn, dass was die Seherin berichtet ein Mystisches Bild ist für den Untergang dieses Glaubens, für die Heidenverfolgung und das sich ausbreiten, des christlichen Glaubens in Europa. Surt kommt aus dem Süden und verbrennt die alte Welt. Die Römer kommen aus dem Süden und bringen das Christentum. Was auf der Irdischen Welt passiert, geschieht auch in der Geistigen. Der Fimbulwinter könnte doch ein Geistiger Winter sein, in der die Menschen abstumpfen und somit schwach werden. Die Asen sterben in den Menschen.
Diese Auslegung der Ragnarök finde ich ganz interessant. Ich bin mir allerdings sicher, dass wir noch nicht im Goldenen-Zeitalter angelangt sind, was bedeuten würde, die Ragnarök ist noch allgegenwärtig.
Und so kommt es mir auch manchmal vor.
Die Riesen sind eigentlich Naturgewalten die irgendwann den richtigen Moment nutzen, um zurück zu schlagen und die Götter und Menschen bestrafen für ihre gebrochenen Verträge und das dekadente Benehmen.
Was meint ihr?




Hallo Surt,

Nun das ist sicherlich eine moegliche Interpretation.
Meine Gedanken dazu:
Ich persoenlich verbinde Ragnaroek nicht mit dem aufkommen des Christentums und dem Niedergang es alten Glaubens.
Denn auch nach Ragnaroek ueberleben einige der alten Goetter wie Widar, Vali, Magni, Modi und auch Baldur und Hoedur die Goetterdaemmerung.
Auch beginnt danach wie du ja auch schreibst das goldene Zeitalter. Das Mittelalter und die Neuzeit kann ich nicht als goldenes Zeitalter empfinden.
Ich persoenlich glaube deshalb dass Ragnaroek noch bevorsteht.

Man kann auch Ragnaroek als Ende eines Abschnitts interpretieren. Auch die Goetterwelt besteht nicht ewig, sondern unterliegt wie alles im Universum einem Kreislauf aus Leben und Vergehen, das wieder die Vorrausetzung fuer eine Erneuerung ist. Durch die Goetterdaemmerung erneuert sich neben er menschlichen Welt auch die Goetterwelt. Alte Goetter treten ab, neue ( die vorher in der zweiten Reihe standen ) treten an deren Platz in den Vordergrund.


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RE: Gedanken zur Götterdämmerung

#3 von Mandred , 29.01.2012 21:52

Die Ragnarök, denke ich, ist ein immer wiederkehrender Prozess.
Auch die Götter sind nicht vollkommen wie die Menschen auch.
Die Ursache ist Unachtsamkeit, Leichtsinn, Überheblichkeit und Neid.
Es wird wieder eins kommen, wenn ich mir die Gesellschaft heute anschaue.
Wir leben in einen Überfluss an allen. Es gibt kaum noch Wertschätzung anderen gegenüber.
Jeder ist sich selbst der nächste. Die Jugend ist nur noch darauf bedacht "gut" aussehen und sich die Finger nicht mehr schmutzig zu machen. Alles ist nur noch schein.
So heisst es,
Befangen von Leichtsin des achtlosen Spiels,
vergessen des grossen erhabenen Ziels,
Das Götter gestellt,
verloren die Asen die Tafel der Welt.

mir sagt es: wenn ich im Leben nur das mache was mir Spass macht, nicht auf andere achte dann werde ich verlieren
Die Tafeln sind die Gesetze die die Götter aufgeschrieben haben.
Aber sie haben nur noch ans feiern gedacht und nicht an ihre Regeln.

 
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RE: Gedanken zur Götterdämmerung

#4 von Kolag_Hraban , 30.01.2012 23:26

Zitat von Mandred
Die Ragnarök, denke ich, ist ein immer wiederkehrender Prozess.
Auch die Götter sind nicht vollkommen wie die Menschen auch.
Die Ursache ist Unachtsamkeit, Leichtsinn, Überheblichkeit und Neid.
Es wird wieder eins kommen, wenn ich mir die Gesellschaft heute anschaue.
Wir leben in einen Überfluss an allen. Es gibt kaum noch Wertschätzung anderen gegenüber.
Jeder ist sich selbst der nächste. Die Jugend ist nur noch darauf bedacht "gut" aussehen und sich die Finger nicht mehr schmutzig zu machen. Alles ist nur noch schein.
So heisst es,
Befangen von Leichtsin des achtlosen Spiels,
vergessen des grossen erhabenen Ziels,
Das Götter gestellt,
verloren die Asen die Tafel der Welt.

mir sagt es: wenn ich im Leben nur das mache was mir Spass macht, nicht auf andere achte dann werde ich verlieren
Die Tafeln sind die Gesetze die die Götter aufgeschrieben haben.
Aber sie haben nur noch ans feiern gedacht und nicht an ihre Regeln.



Wenn ich dich richtig verstehe, dann denkst Du das "Fehlverhalten" der Goetter Ragnaroek ausloest ?
Ich habe auch schon einmal in einem Buch diese Interpretation gelesen.
Das glaube ich nicht. Die Goetter unterliegen einfach auch dem Schicksal. Und so koennen auch sie den Wandel, der natuerlich ist, nicht aufhalten. Die Goetter sind wie sie sind, nicht gut nicht boese, ebenso wie die Riesen.

Wo hast du den Reim gefunden ?
Von Gesetzestafeln sind mir in unserem Glauben nichts bekannt.


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RE: Gedanken zur Götterdämmerung

#5 von Sven , 11.02.2012 18:39

Hallo zusammen

So auch noch ein kleiner Beitrag von mir

Man könnte das ganze auch rein auf der Natur-Ebene betrachten:
Baldur stirbt= das "Gute"/ die Unschuld stirbt= ein neuer Weltkrieg ( vielleicht )

Fimbulwinter= Eiszeit= durch die Erderwärmung schmelzen die Polkappen, Landmasse versinkt. Da aber Wasser mehr Wärme reflektiert als absorbiert im Vergleich zur Landmasse werden wieder polkappen entstehen. Eis reflektiert ebenfalls Wärme, also werden die Polkappen grösser und grösser...

Auch heisst es in der Edda, das sich die Menschen gegenseitig töten werden= viel von unserer Technik, vorallem elektronisches, verträgt keine Kälte. Wieviele solcher Geräte halten unsere Wirtschaft, unser Verkehrsnetz, unsere Kommunikation, unsere Haushälte am Laufen???

Schlacht bei der Ebene Wigrid: Die Weltordnung (die Götter) kämpft gegen das Chaos (die Riesen), und die Ordnung wird besiegt= Anarchie herrscht

Surtrs Weltenbrand= ein Ereignis, das diese Eiszeit langsam oder schnell beendet

Überlebende Götter: Widar (Pflanzen), Vali (Tiere), Magni und Modi (Mut und Tapferkeit im Menschen) mit dem Mjölnir (also mit der Stärke Thors bzw mit der Fruchtbarkeit der Erde), Baldur und Hödur (neue Sonne, neuer Mond), und die 2 "Menschen" Lif und Lifthrasir ( Leben und Lebensfunke, oder auch: Lebenswille).

Wäre doch eine Möglichkeit, oder?


Am Anfang wurde das Universum erschaffen
Das machte viele Leute sehr wütend und wurde als Schritt in die falsche Richtung angesehen


-Douglas Adams

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RE: Gedanken zur Götterdämmerung

#6 von Kolag_Hraban , 11.02.2012 23:00

Hallo Sven,


Ich finde Deine Interpretation interessant

Das Ende eines Zeitalters kann durch Naturkatastrophen verursacht werden.
Die wiederum Konflikte und Kriege nach sich ziehen, aufgrund von Verteilungskaempfen.

Dann kaempft das Chaos gegen die Ordnung, und das Chaos gewinnt diesmal an Ragnaroek.

Uebrigens standen auch fuer die alten Aegypter ihre Goetter fuer die Ordnung, die sie vor dem Chaos bewahrten.

Letztlich braucht es aber Chaos und die Ordnung damit kreative Prozesse entstehen koennen.
Aus dem Chaos entsteht neues, das durch die Ordnung bewahrt wird.
Der Streit zwischen den beiden macht die Erde fruchtbar, schafft neues und gibt dem neuen einen Platz.
In der reinen Ordnung waere kein Platz fuer neues, das reine Chaos waere lebensfeindlich.
Es braucht beides.

Ich hoffe ich bin nicht zu sehr vom Thema abgekommen


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RE: Gedanken zur Götterdämmerung

#7 von Fensatereschu , 07.10.2012 20:32

Seyd Gegrüsst

Ragnarök beginnt mit dem Tode Baldr's und das neue Zeitalter beginnt mit der Rückkehr Baldr's aus Hel. Da Baldr oft mit der Sonne gleichgesetzt wird, könnte es möglich sein, dass es etwas mit dem Zustand unserer Sonne zu tun hat. Fenrir speiht Flammen und die Midgardschlange ihr Gift, welches sich entzündet und die Ganze Welt verbrennt. Ich bin kein Apokalyptiker oder Astronom. Verfolgt man die Medien bezüglich der Sonnenaktivität, könnte man jedoch annehmen, dass Sonneneruptionen zu einem Problem werden könnten. Da der Maya Kalender (verzeiht mir, dass ich diesen Mainstream Blockbuster Kalender hier namentlich erwähne) zyklisch ist, glaube ich nicht, dass eine Sonneneruption alles Leben auf der Erde vernichten kann. Falls doch: Valhall wartet.

Möglicherweise kann eine starke Sonneneruption unsere Heutige Technologie stark beschädigen. Es gab in der Vergangenheit viele starke Sonneneruptionen, jedoch ohne grosse Konsequenzen, da der Mensch damals nicht über eine so hoch entwickelte Technologie verfügt hat. Kracht es also, kommt es zu einem EMP, einem Elektro Magnetischem Puls. Dieser setzt integrierte Schaltsysteme ausser Kraft. Die iPhones, iPod's und sonstiger iScheiss wird also nicht mehr wirklich funktionieren. Soweit so gut. Was mir etwas Sorgen macht, sind die Kontrollräume der AKW's. Ein Nuklearer Holocaust gehört definitiv nicht zu den Szenrios, auf die ich als Survival-Verstehender Wert lege. Interessanterwise gibt es ein Fotobuch über die Atombombe, welches den Titel 1000 Sonnen trägt, was uns hier wieder zur Sonne/Baldr bringt.

Die Sonne war IMMER relevant für die Ahnen vieler heutiger Völker. Man sollte sie also im Auge behalten.


ETE

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