Hallo,
erstaunlicher weise findet sich in der altindischen Atharvaveda.
Das finde ich sehr spannend, da man schätzt, dass der Atharvaveda in der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausends kanonisiert wurde
2. Merseburger Zauberspruch
Phol und Wodan begaben sich in den Wald
Da wurde dem Fohlen des Herrn/Balders sein Fuß verrenkt
Da besprach ihn Sinthgunt, die Schwester der Sunna
Da besprach ihn Frija, die Schwester der Volla.
Da besprach ihn Wodan, wie er es wohl konnte.
So Beinrenkung, so Blutrenkung,
so Gliedrenkung:
Bein zu Bein, Blut zu Blut,
Glied zu Glied, wie wenn sie geleimt wären
Der Text aus der Atharvaveda:
Eine Wachsenlassende bist Du als Rohini [*Rote]
die (Zusammen-)Wachsenlassende des gespaltenen Knochens,
laß auch dies hier (zusammen-)wachsen, o Arundhatî!
Was Dir versehrter, was Dir versengter
Knochen oder Fleisch ist an Deinem Selbst,
das soll (der Gott) Dhatr (der [Zusammen-]Setzer) heilbringend wieder
zusammensetzen, mit dem Gelenk das Gelenk.
Zusammen werde Dir Mark mit Mark,
und zusammen Dir mit Gelenk das Gelenk,
zusammen wachse Dir das Auseinandergefallene des Fleisches,
zusammen wachse der Knochen zu!
Mark werde mit Mark zusammengefügt,
mit Fell wachse Fell (zusammen),
Blut und Knochen wachse Dir,
Fleisch wachse mit Fleisch (zusammen)!
Haar füge (oder: füge er) zusammen mit Haar,
mit Haut füge (oder: füge er) zusammen Haut,
Blut (und) Knochen wachse Dir,
das Zerspaltene mache zusammen, o Pflanze!
So steh auf, geh los, lauf fort (wie) ein Streitwagen mit guten Rädern, mit guten Radschienen, mit guten Naben, nimm aufrecht festen Stand ein!
Ob er es sich durch den Sturz in eine Grube gebrochen hat,
oder ob ein geschleuderter Stein es ihm zerschmettert hat,
wie Rbhu die Teile des Streitwagens,
so soll er (Dhatr?) zusammensetzen mit dem Glied das Glied.