RE: Externsteine = Asgard?

#1 von Bruder Eberhard , 26.11.2014 15:12

Zu folgendem Thema kann ich bedauerlicherweise keine direkten Quellenangaben machen. Es handelt sich um Dinge, die ich in den 90er Jahren entweder in den verschiedensten Büchern und Texten zusammengelesen oder von den verschiedensten Leuten mündlich aufgeschnappt habe. Einige Dinge und Zusammenhänge fand ich auch selber heraus. Man möge mir bitte verzeihen, wenn meine Hauptquelle ein eigenes Essay ist, welches ich vor vielen Jahren selbst verfasst habe, und wenn ich zum Teil auch auswendig aus dem Kopf zitiere.


Die sagenumwobenen Externsteine bei Horn-Bad Meinberg im Teutoburger Wald nahe bei Detmold, über die es an sich schon bücherfüllende Details gäbe, bilden in den heutigen Zeiten bekanntlich sozusagen das heidnische Hauptheiligtum Deutschlands, an welchen sich jedes Jahr zur Walpurgisnacht und zur Sommersonnenwende Tausende von Hippies, Punks, Metaller, Esoteriker, Sinnsucher und New-Age-Freaks friedlich versammeln und campieren, fast wie an einem Rock-Festival, jedoch ohne Bands.

Es gibt jedoch zahlreiche Indizien, wonach dieser heilige Kraftort mitsamt seinem Umland in grauester Vorzeit vor etlichen Jahrtausenden tatsächlich einst die Götterburg Asgard auf Erden war. Ich behaupte KEINESFALLS „das einzige“ Asgard! Aufgrund der kosmischen Multidimensionalität ist anzunehmen, dass solche mystischen und mythischen Stätten parallel nebeneinander auf Erden UND zugleich zumindest auf der feinstofflichen, ätherischen, also für uns normalerweise unsichtbaren Astralebene existieren. Daneben kann Asgard sehr wohl als höhere geistige Realität auch noch in anderen Paralleldimensionen existieren, bzw. in höheren „Himmeln“ und ontologischen Hypostasen- und Seinsstufen. Dass die Externsteine also Asgard AUF ERDEN seien, soll auf gar keinen Fall als einziges Erklärungsmodell gelten!

Bei den früheren heidnischen Kulturen unserer Vorfahren war es ausserdem so, wie es teilweise auch noch im heutigen Indien beobachtet werden kann, dass nämlich die physisch-materielle Welt allgemein ebenfalls als geiststofflich wahrgenommen wurde. Die moderne Quantenphysik bestätigt diese Sichtweise. Unsere Körper mitsamt der „grobstofflichen“ körperlichen Welt an sich stellen entgegen unserem Alltagsbewusstsein also bereits die unterste Stufe der feinstofflichen, geistigen Welten dar! Daher sind nach altem heidnischen Volksglauben die Grenzen zwischen Midgard und der Anderswelt insgeheim fliessend, auch wenn wir heutige Menschen das Gespür und das Feingefühl dafür verloren haben. Zur Veranschaulichung kann dazu angeführt werden, dass beispielsweise Heckenwege zwischen Gärten oder an Waldrändern bei den alten Heiden immer Grenzwege zur Anderswelt darstellten, auf denen man sich nicht zu wundern brauchte, wenn man Geistern, Elfen, Gnomen oder unheimlicheren Schattenwesen begegnete.


Es gibt alte esoterische Überlieferungen, wonach Wodan einst in grauester Vorzeit an den Externsteinen gelebt und als unvorstellbar mächtiger Zauberer gewirkt haben soll. Dabei muss man sich vorstellen, dass Wodan in einem solchen Falle natürlich parallel neben seiner himmlischen Existenz auf Erden manifestiert war. Im Hinduismus wird eine als Mensch wiedergeborene Gottheit als Avatar bezeichnet, ein heutigentags vielfach missbrauchter Begriff. (Nach den esoterischen Überlieferungen war Wodan als Avatar nicht gänzlich materialisiert, also halbdurchsichtig, wodurch er 3000 Jahre alt geworden sein soll.)

In Snorri Sturlusons Königsbuch, welches gemeinhin „Heimskringla“ genannt wird, wird u.a. das Sachsenland, also das heutige Nordwestdeutschland, ausdrücklich als einer der Aufenthaltsorte Odhinns als Avatar auf Erden erwähnt. (In den Edden und in den nordischen Sagas finden sich darüber hinaus zahlreiche Hinweise, wonach alle mythologischen Handlungen und Heldenmythen nicht in Skandinavien, sondern in Mitteleuropa stattfanden.)

Werden wir ein bisschen konkreter: Der Teutoburger Wald hiess früher Osning, das bedeutet „Asenhain“. Die Stadt am nordwestlichen Ende des Teutoburger Waldes heisst Osnabrück, was „Asenbrücke“ bedeutet (Bifröst?). Es kommt noch dicker: Die nähere Umgebung der Externsteine wurde in früheren Zeiten tatsächlich Idafeld genannt, genau wie in der Edda!

Die landschaftliche Verbindung von Dortmund über Paderborn zu den Externsteinen ist noch heute auf jeder Landkarte als „Hellweg“ eingetragen. Der Hellweg ist jene uralte Heerstrasse, welche Karl der Grosse (manche nennen ihn traditionell auch „Karl den Sachsenschlächter“) gegen Widukinds heidnische Sachsen benutzte und zuvor vermutlich auch schon Varus. Der Hellweg wird in Snorri Sturlusons Prosa-Edda erwähnt! Dort heisst es: „Niðr ok norðr liggr Helvegr“ („Nieder und nördlich liegt der Hellweg“)!

Wie gesagt, für unsere heidnischen Vorfahren waren die Grenzen zwischen Midgard und der Anderswelt fliessend. Womöglich handelte es sich beim Hellweg ursprünglich um einen heidnischen „Pilgerweg“ aus grauester Vorzeit, bzw. um einen initiatischen Mysterienpfad. Wenn man von Dortmund in Richtung Externsteine aufbrach, wandelte man mit jedem Schritte zunehmend bereits im „Jenseits“. Oder umgekehrt: Es gibt mythologische Hinweise, wonach Helheim am Rhein, bzw. in den Niederlanden zu denken ist. Als natürlicher Wasserweg dürfte auch der Fluss Lippe eine herausragende Rolle gespielt haben, wozu es ebenfalls mythologische Hinweise gibt. Übrigens wird der Quellteich der Lippe bei Bad Lippspringe, also in der Nähe der Externsteine gelegen, im Volksmund quasi ganz offiziell „Odins Auge“ genannt! Es gibt auch eine Sage dazu.

Doch möglicherweise werden die Externsteine, welche früher auch Eggstern-Stein (in der Einzahl) sowie Agisterstein genannt wurden, selber in der Edda erwähnt, nämlich unter den Begriffen „Eggther“ und „Veggberg“. In der Völuspá heisst es unter anderem (Die Numerierung besagter Strophe, die teilweise je nach Textausgabe erheblich abweicht, wird hier mit 42 angegeben):

Sat þar á haugi ok sló h?rpu
gýgjar hirþir, glaþr Eggþér.

Übersetzt:
„Dort sass auf dem Hügel und schlug die Harfe der Riesin Hüter, der heitere Eggther.“

Die Externsteine personifiziert?
(Das mit dem Veggberg in der Edda muss ich noch nachforschen…)

Wenn man gemäss den Reichsannalen nachrechnet, dürften die Externsteine auch jener Standort gewesen sein, an welchem Karl der Grosse im Jahre 772 zum Auftakt seines 32 Jahre währenden Vernichtungskrieges gegen die heidnischen Sachsen die Irminsul zerstören liess – und nicht direkt bei der sächsischen Grenzfestung Eresburg (heute: Obermarsberg an der Diemel). (Allerdings gab es noch weitaus mehr Irminsulen. In einem Vers ums Jahr 1000 heisst es, ich zitiere auswendig: „Uf einir Yrmensule stuant ein abgot ungehiure.“ Die alemannische Irminsul soll bei Tübingen gestanden haben. Und Irminsulen sind sogar im Zürcher Grossmünster in Stein gemeisselt dargestellt.)

Hinzu kommen die geomantischen Aspekte des Kraftortes Externsteine, bzw. die Verknüpfungen über Erdkraftlinien mit anderen bedeutenden Kultstätten. Dabei fällt auf, dass die Externsteine tatsächlich auf exakt dem gleichen Breitengrad wie Stonehenge in England liegen! Die verstorbene Schweizer Geomantin Blanche Merz mit ihren bekannten „Orte der Kraft“-Büchern wies darauf hin, dass der ausserordentlich starke zentrale Erdkraftort bei Aesch am Forch im Kanton Zürich mittels einer Nord-Süd-Achse direkt mit den Externsteinen verbunden sei. Und andere Forscher wiesen bereits darauf hin, dass von den Externsteinen eine weitere geomantische Achse in südöstliche Richtung zum heiligen heidnischen Berg Griechenlands, dem Parnass, und zur heidnischen Mysterienkultstätte Delphi führe – und darüber hinaus weiter zu den ägyptischen Pyramiden von Giseh!


Einige der hier genannten Hinweise sprechen also dafür, dass die Externsteine EIN Asgard auf Erden gewesen sein könnten, zumal die Externsteine später an der Grenzmark verschiedener germanischer Stämme lagen und möglicherweise auch die Grenze der von Tacitus genannten Kultverbände der Herminonen (die suebischen Stämme, möglicherweise vorrangig Anhänger von Ziu-Ermen), Istävonen (die später fränkischen Stämme, möglicherweise vorrangig Anhänger von Wodan) und Ingävonen (möglicherweise vorrangig Anhänger des Vanenkultes).

Dabei gibt es noch viele andere bedeutende Kult- und Mysteriengebiete mit landschaftsmythologischen Systemen aus grauester Vorzeit, beispielsweise nur schon in der Schweiz die beiden verschiedenen Gralsgebiete bei Lenzburg und Staufberg im Aargau sowie unabhängig davon die sogenannte Felseneremitage bei Arlesheim und Dornach, wo die Anthroposophen nicht ganz zufällig in unmittelbarer Nachbarschaft ihr Goetheanum errichtet haben. (Ich selber bin kein Anhänger der Anthroposophie und lasse es völlig offen, ob an deren Büchern und Lehren irgendetwas dran sein soll oder nicht! Es gibt übrigens mindestens einen von Anthroposophen geschriebenen Band, der sich mit den Externsteinen beschäftigt.)

Habe mich mal in diesem Forum ein bisschen ins Zeugs gelegt…

Es grüsst

Bruder Eberhard

 
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RE: Externsteine = Asgard?

#2 von Bruder Eberhard , 27.11.2015 01:25

So, dann beleben wir diesen Thread mal wieder...
(Unglaublich, der obige Beitrag liegt exakt ein Jahr zurück!)

Vorschlag: Wie wäre es im kommenden Frühling oder Sommer 2016 mit einer gemeinsamen Exkursion zu den Externsteinen? (Allerdings zeitlich besser nicht während der Massenaufläufe zur Walpurgisnacht und zur Sonnenwende, weil dann sowieso alles polizeilich abgesperrt wird.)

 
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RE: Externsteine = Asgard?

#3 von Martkos , 07.12.2015 11:39

Finde ich eine klasse Idee, Eberhard. Insofern ich dies mit meiner Schule am Wochenende vereinbaren kann bin ich sofort dabei!


Herzlicher Gruss
Marco

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RE: Externsteine = Asgard?

#4 von Kolag_Hraban , 13.12.2015 01:38

Ich wäre auch dabei, wenn es zeitlich passt.

Hier habe ich zur Einstimmung die Externsteine aus der Luft

https://www.youtube.com/watch?v=KajtxROQGQY&sns=fb


Grüsse Kolag Hraban



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