Bei so einem Artikel schwillt mir die Galle ! Die sollten sich schämen !
http://www.focus.de/wissen/mensch/rueckk...id_4452321.html
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Grüsse Kolag Hraban
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Hm... Das Schlimmste an diesem Artikel finde ich lediglich, dass dieses isländische Asatru-Oberhaupt, Hilmar Örn Hilmarsson, sagt: "Ich denke nicht, dass irgendjemand an einen einäugigen Mann glaubt, der auf einem Pferd mit acht Beinen reitet."
Ach, und wieso eigentlich NICHT?
Wir leben in einem Zeitalter, in welchem leider immer alles psychologisiert, abstrahiert, rationalisiert und symbolisiert werden muss. Da werden die heiligen Götter nur noch zu psychologischen Symbolen von irgendwelchen Naturkräften oder psychologischen menschlichen Vorgängen herabgewürdigt.
Man sieht denselben Trend sogar in den Opernhäusern bei Wagner-Inszenierungen: alles modernisiert, psychologisiert, abstrahiert, sozialisiert, minimalisiert, nur um ja nicht werkgetreu zu sein! In Wagners vierteiligem "Ring des Nibelungen": die Hauptgestalt Wotan im Manageranzug und mit Aktenkoffer statt mit Speer. Es gab auch schon allerlängst Inszenierungen, in denen Wotan auf der Bühne als altender Rocker dargestellt wurde - mit einer Jeansweste mit der Rückenaufschrift "WOTAN".
Wer sagt denn, dass es auf höheren, archetypischen feinstofflichen, aber REALEN Ebenen nicht tatsächlich einen richtigen Odhinn als echte Person gibt, der tatsächlich auf einem achtbeinigen Pferd reitet???
Aber da das Heidentum noch niemals Dogmen gekannt hat, werde ich solche modernen Sichtweisen nun einmal akzeptieren, wenn auch mit Befremden, zumal wenn sie von Asatru-Priestern kommen.
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Finde ich auch eine krasse Aussage, aber meine Galle bewegt sich dadurch nicht - vielleicht weil ich auf Arbeit gallige Momente hatte, oder weil ich nen Bier trinke
Das psychologisieren liegt auch in meiner Betrachtung und kann nach meiner Erfahrung nur durch ein besondere Begebenheit "ersetzt" werden. Da ich oftmals mit dem Kopf unterwegs bin, fange ich an innerhalb dieser Schemata zu denken und die Götterwelt zu sehen. Die Symbolkraft der Götter wird ja in vielen Büchern beschrieben, mal mehr mal weniger.
Viel wichtiger finde ich dass über 2400 Menschen diesem Glauben angehören, das sagt noch lange nicht dass es "Spittergruppen" gibt, damit noch mehr . Zum anderen ist es ein Zeichen diesen Tempel zu bauen. Noch mehr Leute werden sich fragen und damit in Berührung kommen. Glaube aber nicht dass sie höher als die Hallgrímskirkja wird. Das wäre dann das Bonbon
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Das Zitat von Hilmar Örn Hilmarsson ist wohl aus dem Zusammenhang gerissen :
"Ein Update für Menschen, die durch das Zitat in der kürzlich erschienenen Artikel von Hilmar Hilmarsson, Alsherjargoði der hauptsächlich in Island, in dem er angeblich empört waren, sagte "Wir sehen die Geschichten als poetische Metaphern und eine Manifestation der Kräfte der Natur und der menschlichen Psychologie."
Das Zitat wurde aus dem Zusammenhang gerissen. Hauptsächlich ist nondogmatic, und Hilmar hat nie behauptet, die Überzeugungen des einzelnen nicht selbst zu vertreten. Was er gesagt hat, bezüglich "tatsächlich glaubst du an die Götter" war wie folgt: "Es ist sehr persönlich. Menschen unterscheiden sich in ihren Ansatz. Manche sehen sie als Archetypen, und andere sehen sie als Kräfte der Natur. Es kann von Jahr zu Jahr oder Jahrzehnt zu Jahrzehnt in das Leben einer Person ändern.
Eine Menge Leute sehen Thor als Freund der Menschheit und suchen ihn für Stärke und Freya wäre sehr gut für Angelegenheiten des Herzens und so weiter. Aber mit polytheistischen Religionen gibt es keine echte Skript dir wie man sich benimmt, ist es etwas, was Sie für sich selbst erarbeiten."
Es sei auch darauf hingewiesen, dass weder Hilmar oder die Ásatrúarfélag angeblich Ásatrú vertreten. Sie sind und für ihre eigenen Org innerhalb ihrer eigenen Kultur sprechen. Warum ist das Internationale Neuigkeiten? Weil die internationale Gemeinschaft es sein will.
http://www.BuzzFeed.com/patricksmith/Ice...e-to-Norse"
Aber ich finde es sehr schlecht oder gar nicht recherchiert, wenn bei Asatru in D nur auf die GGG hingewiesen wird. Auch möchte ich bezweifeln dass die GGG eine offiziell anerkannten religiösen Status erreicht haben will. ich wüsste nicht das es so etwas überhaupt gibt.
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Stimmt, das war ja doch ein Galle-Thema: GGG (oder doch GrGrGr). Hab ich in dem Lesen zwar mitbekommen, aber gleich wieder verdrängt, weil die sich aus irgendwelchen Gründen an die Öffentlcihkeit drängen...
Meine Galle hat übrigens grad mit Käsebroten zu tun
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Nach einer Woche und einigen Spaziergängen (Gedanken kommen klarer von selbst ) möchte ich mich zu diesem Zitat äussern:
"Ich denke nicht, dass irgendjemand an einen einäugigen Mann glaubt, der auf einem Pferd mit acht Beinen reitet."
Zum einen ist es, wie von Kolag_Hraban gesagt hat, aus dem Zusammenhang gerissen und zum anderen ist es das Thema der individuellen Betrachtungsweise. Eine einfachere Darstellung der 9 Welten mit ihren Verbindungen zueinander ist mir, als Wenig-Leser, nicht bekannt. Fakt ist, dass nur oben, unten, rechts, links hier nicht aufgeht. Zumindest nicht in meiner Vorstellung .
Da der auf Sleipnir reitende Óðinn das Symbol (nach meiner Sichtung des zweimaligen Besuches Islands auch ein guter Merchandising-Artikel) einer Verbindung zu den einzelnen Welten darstellt, ist es sicher auch so gemeint: einfach und präzise.
Wie der persönliche Weg, die Beziehung zu den Welten bei jedem einzelnen aussieht ist die Erfahrung und die Deutung eines jeden einzelnen. Und hier, so denke ich, greift das viel gesprochene Wort: "Erfahrungsreligion".
In diesem Zusammenhang möchte ich auf Kerrys Antwort zu den Träumen hinweisen: //asatruschweiz.forumprofi.de/topic.php?topic=255
Es liegt an jedem selbst die Dinge zu sehen, zu deuten, für sich zu verinnerlichen und die Verbindung "herzustellen".
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Gemäss meiner individuellen Überzeugung gibt es bei Mythen jeweils mehrere komplett verschiedene Deutungsebenen, die ALLE richtig sind. In der Kabbala, aber auch unter jüdischen Rabbis ganz allgemein, ist es normal, dass sämtliche Thora-Texte auf vier verschiedene, parallele Ebenen gedeutet werden (wobei ich jetzt grad nicht auswendig weiss, welche vier bei den Rabbis im Vordergrund stehen).
Man kann die Mythen der Edda beispielsweise symbolisch verstehen oder allegorisch oder metaphorisch - oder ganz einfach auch eins zu eins wörtlich, also physisch (z.B. als historische Begebenheiten in grauester, post-atlantischer Vorzeit), daneben auch metaphysisch, philosophisch - oder meinetwegen unter anderem auch psychologisch. Allein die metaphysisch-alchimistisch-esoterische Deutungsebene lässt in sich wiederum mehrere komplett verschiedene Realitätsebenen - und von dem her eigene Deutungsebenen - zu, z.B. astral, mental, kausal, archetypisch etc. - oder in der Hermetik nach der sogenannten Vita Activa und der Vita Contemplative voneinander unterschieden - sowie viele weitere Deutungsmöglichkeiten.
Insofern gibt es meiner Meinung nach auch zahllose komplett unterschiedliche Deutungsebenen zu Odhinn und Sleipnir, welche äusserlich betrachtet sich sogar gegenseitig zu widersprechen scheinen, aber dennoch ALLE RICHTIG SIND. Dass die acht Beine Sleipnirs Verbindungen zu den neun Welten der nordischen Mythologie darstellen sollen, habe ich bisher noch niemals gehört oder gelesen, aber ich finde diese Interpretation sehr interessant und halte sie zusätzlich zu all den anderen ebenfalls für gut möglich. Anderslautende Interpretationen, die genauso richtig sein können, gehen in völlig andere Richtungen. Beispielsweise wurde Odhinns "Windross" auch schon mit der Windrose in Zusammenhang gebracht.
Und neben all diesen komplexen Deutungsebenen, die ALLE ihre Richtigkeit haben mögen, glaube ich persönlich dennoch an eine spirituelle Wesenheit namens Odhinn, die auf Sleipnir durch die verschiedenen, hierarchisch gegliederten feinstofflichen Sphären (beispielsweise im Hinduismus sind es sieben hierarchische Sphären, bzw. 14: sieben gottzugewandte und parallel dazu sieben gottabgewandte) herumgeistern und womöglich phasenweise sogar grobstofflich auf Erden sich als Wanderer manifestieren kann.
Was bei mir hingegen Befremden auslöst, ist, wenn die Deutungsebenen der heidnischen Mythen einzig und allein NUR auf die modernistisch-psychologische Ebene reduziert und beschränkt werden soll. Es gibt für diese aus den Naturwissenschaften bekannte Ideologie sogar einen kulturphilosophischen Begriff, nämlich Reduktionismus.
Und wenn andererseits hinter den heidnischen Mythen ausschliesslich Naturkräfte oder Fruchtbarkeitssymbole verortet werden, dann handelt es sich meiner Meinung nach ebenfalls um Reduktionismus. Nach meinem Glauben und nach meinen bescheidenen metaphysischen Erkenntnissen verhält es sich nämlich vielmehr UMGEKEHRT: die wilden Kräfte der Natur, der Wandel der Jahreszeiten, die Fruchtbarkeit etc. sind ihrerseits bloss Symbole und Abbilder HÖHERER Seins- und Realitätsebenen, die für uns unsichtbar sein mögen; sozusagen also bloss niedere Spiegelungen und Abbilder höherer Wahrheiten.
Ich fände es jedenfalls (gelinde ausgedrückt) zu "wenig", wenn sich das Heidentum bloss auf einer naturhaften, materiellen Ebene erschöpfen würde, quasi nach dem Motto: "Kommt, lasst uns feiern, dass die Fruchtbarkeitskräfte des Frühlings wieder über den Winter siegen und dass Donar symbolisch seinen Hammer wiedergewinnt!" Das wäre irgendwie nur Folklore ohne tieferen Sinn. Leider ziehlt ein Grossteil der Bücher über das Heidentum oder über die nordische Mythologie aus den vergangenen 150 Jahren genau in diese beide Richtungen: entweder nur rein psychologisch - oder nur rein folkloristisch in bezug auf die materiellen Naturkräfte. Mich interessiert hingegen mehr Tiefe sowie höhere Seinsebenen.
Jener Umstand, wonach das Heidentum keine Dogmen kennt - und meiner Meinung nach auch niemals Dogmen jedwelcher Art einführen darf -, stellt individuell eine grosse Herausforderung für jeden einzelnen gläubigen Heiden dar. Doch je länger, umso mehr, bin ich davon überzeugt, dass dieser dogmenfreie Weg zumindest für meine Wenigkeit der richtige ist. Wir müssen mit den äusserlich scheinbar sich widersprechenden Deutungsmöglichkeiten halt leben und uns damit arrangieren.
P.S.: Wenn es um die GGG geht, übersehe ich das immer irgendwie... Zumal dieser Laden, der entgegen der Tradition eben genau krampfhaft versucht, zum ersten Male Dogmen ins Heidentum einzuführen, Gerüchten zufolge gegenwärtig nur aus fünf Anhängern bestehen soll. Na ja, nach meiner ganz persönlichen Auffassung und gemäss meiner Dogmenlosigkeit darf es in den weiten Welten der Götter auch Platz für solche "orthodoxe Heiden" geben. Ich nehme das nicht so ernst und gewichte diesbezügliche Medienberichte nicht allzu hoch.
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Ergänzung:
Es ist in der Metaphysik wohlbekannt, dass es auch vorkommen kann, dass Einzelpersonen oder grössere Personengruppen durch ihre gezielte emotionale und mentale Bewusstseinsausrichtung auf eine bestimmte Idee, auf ein geistiges Vorstellungsgebilde oder auf einen Fetisch - entweder bewusst oder in den meisten Fällen eher unbewusst - energetisch das Objekt dermassen aufladen können, so dass das Objekt seinerseits immer mächtiger wird und eine gewisse Eigendynamik entwickeln kann. In der Metaphysik und Esoterik werden solche künstlich von Menschen geschaffenen Wesenheiten meistens Elementale oder Batterien bezeichnet. Sie manifestieren sich zumeist auf der feinstofflichen Astral-, bzw. Ätherebene.
Je stärker ein solches Elemental aufgeladen ist, desto stärker kann es - trotz seiner eigentlichen Seelenlosigkeit - sich wie eine eigenständige Person, bzw. wie ein Geist verhalten. Besonders mächtige Elementale verlieren im Laufe der Jahrhunderte durch Nichtbeachtung zwar wieder an Energie und drohen der Auflösung anheim zu fallen, vermögen teilweise jedoch aufgrund ihrer Eigendynamik wieder Energie an sich zu reissen. Daher können einige Elementale durch die Jahrtausende ausserordentlich langlebig sein.
Solche künstlichen Elementale gilt es ebenfalls zu berücksichtigen, wenn es um Götter geht. Es handelt sich um einen weiteren Aspekt neben all den anderen oben genannten. Im Klartext: Bei einer Kontakaufnahme mit Odhinn kann es passieren, dass man statt mit dem richtigen Odhinn - an dessen Existenz ich sehr wohl glaube - auf der geisterhaften, niederen Astral-/Ätherebene nur mit einem von Menschen künstlich geschaffenen Abbild von Odhinn in Verbindung gerät, wobei sich dieses künstliche Abbild seinerseits täuschend echt verhalten kann.
Das gleiche Phänomen ist in ausnahmslos ALLEN Religionen zu beobachten, wobei die meisten Gläubigen das nicht wahrhaben wollen. Viele fanatische Evangelikale Freikirchler, die von jener Kraft schwärmen, die sie direkt von Jesus Christus beziehen würden (wodurch solche Sektierer umso stärker in ihrem Fanatismus bekräftigt werden können), stehen in Wahrheit nur mit einem künstlich von Menschen erschaffenen Elemental auf der niederen Astralebene, das sich für "Christus" bloss ausgibt, in Verbindung.
Neben all den verschiedenen oben genannten Deutungsebenen, die ich noch längst nicht vollständig aufgelistet habe, kommt also jener Aspekt hinzu, wonach es zusätzlich die echten Götter von ihren niederen, künstlich geschaffenen Abbildern zu unterscheiden gilt; etwas, was oftmals sogar Metaphysikern Schwierigkeiten bereitet.
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Wen ich ehrlich bin weiss ich noch nicht so ganz was ich von HILMAR ÖRN HILMARSSON halten soll.
Vermutlich ist er wirklich falsch zitiert worden, und die Aussage, die von Ihm zitiert wird, stammt eher der Vorstellungswelt des Reporters.
Ich bin eine vehementer Verfechter der Gleichberechtigung der spirituellen Wege im Heidentum. Zum einen gehört es zum Wesen einer Erfahrungsreligion, zum anderen könnten wir nicht mehr mit vielen an einem Tisch sitzen, würden wir nur unsere Erfahrung für richtig halten.
Also kann man die Götter für real existierende Wesenheiten oder als Archetypen, oder als Ausdruck der Naturkräfte empfinden. All das ist Asatru, und das muss so bleiben !
Die Isländer scheinen allgemein eine Tendenz zu haben, lieber nicht allzuviel mit dem erst der Welt zu tun haben zu wollen - was ich schade fände.
Hier noch einmal ein Link zu einem älteren Interview zu HILMAR ÖRN HILMARSSON
http://www.firne-sitte.net/Seigfried_Hil...ew_deutsch.html
Angisel - bei deinen Ausführungen zu den Abbildern von Gottheiten, sehe ich gleich vor mir wie jeder den anderen als "Götzendiener" von Abbildern bezeichnet.
Die Frage ist dann für mich wer legt das fest was wirkliche Götter und was Abbilder sind.
Ich gestehe - ich bin da skeptisch ob diese Theorie für ein Miteinander hilfreich ist.
Grüsse Kolag Hraban
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Sehr geschätzter Kolag_Hraban, das habe ich befürchtet, dass ich mich missverständlich ausgedrückt hatte. Es geht vielmehr um eine individuelle Selbstkontrolle, die keine andere Person einem abnehmen kann. Das Folgende sind meine persönlichen Ansichten, welche innerhalb des Heidentums keineswegs allgemein verbindlich sein sollten:
Der Themenkomplex um die künstlich erschaffenen Elementale/Batterien geht nämlich noch viel weiter. An prominenten Persönlichkeiten aus Kultur oder Politik haften ebenfalls solche Energien an, welche von den zahlreichen Anhängern emotional und mental unbewusst auf die Prominenten übertragen werden, wodurch solche Leute einen "magischen" Nimbus erhalten. Das funktioniert auch bei längst verstorbenen Persönlichkeiten. Ich selber bin u.a. mitschuldig, ein künstliches Elemental und dadurch eine künstliche Aura rund um Richard Wagner zu schaffen.
Dasselbe funktioniert auch bei politischen Bewegungen, Sekten oder Massenideologien kein bisschen anders. Ein besonders kriminelles Beispiel dafür ist der Nationalsozialismus, bei dem man fast meinen könnte - okkultistische Hintergründe hin oder her - als ob er ganz gezielt auf diese Weise unsichtbar energetisch aufgebaut worden wäre (Fokus auf EIN Symbol und auf EINEN "Messias", inszenierte pseudo-archaisch wirkende Massenkundgebungen etc.), bis die Mehrheit der normalen Leute auf diesen "Fetisch" eingependelt war und energetisch in den Bann jenes künstlich aufgebauten Elementals geriet.
Es ist unter Okkultisten seit Jahrhunderten bekannt, dass bei solchen Dingen nicht nur die "Psychologie der Massen" eine Rolle spielt, sondern dass auf der metaphysischen Ebene auch unsichtbar Missbrauch betrieben werden kann. Heutzutage ist man solchen Phänomenen sogar in den strengen Naturwissenschaften wie in der Physik oder auch in der Biologie auf der Spur (siehe Rupert Sheldrake mit seiner Theorie von den sogenannten morphogenetischen Feldern).
Jeder Mensch erschafft sich im Alltag bewusst oder unbewusst Elementale, nämlich durch die Bewusstseinsausrichtung auf irgendetwas, was man im weitesten Sinne als "Fetisch" bezeichnen könnte und an welches man dann emotionell oder gedanklich anhaftet. Wenn man sich dessen möglichst bewusst wird, ist das eigentlich auch gar nicht so schlimm.
Aleister Crowley (1875-1947), von dem ich ansonsten eigentlich nicht allzu viel halte, schrieb, dass es durch diese im Laufe der Jahrhunderte künstlich aufgeladenen Elementale auf der feinstofflichen niederen Astral-/Ätherebene noch immer sogar eine ägyptische Ebene aus der Pharaonenzeit geben würde, die mit gigantischen, goldenen Tempelanlagen und Pyramiden noch immer in Betrieb sei, sowie eine keltische Ebene, die einem unermesslich grossen Märchenwald gleicht, voller Feen usw. (Um es noch komplexer zu machen: Meiner Meinung nach können Feen und Elfen ihrerseits in solchen Sphären wiederum durchaus echt sein.)
Es besteht für mich kein Zweifel, dass diese ägyptische und keltische Ebenen tatsächlich existieren und von Zeit zu Zeit auf unsere grobstoffliche, physische Alltagswelt "ausstrahlen". Man erkennt das vor allem an Leuten, die sich aufgrund ihrer beruflichen oder privaten Interessen durch die individuelle Bewusstseinsausrichtung auf solche Themen wie Ägyptologie oder eben auf keltische Mythologie einlassen - und schon geraten sie in die unsichtbare Einfluss-Sphäre jener ätherischen Elementale, wodurch solche Leute dann auch viel Inspiration erhalten können. Dass kann man dann zumeist auch in Kunst und Kultur erkennen. (Bei den alten Römern war phasenweise alles Ägytische gross im Trend, ganz besonders stark zu Napoleons Zeiten wieder, u.a. mit Möbeln im "agyptischen Stil", phasenweise dann im 20. Jahrhundert - und die nächste "Ägyptenwelle" wird ebenfalls mit Sicherheit kommen.) Aber das alles muss ja nicht nur "schlecht" sein, im Gegenteil.
Bereits vor über zwanzig Jahren hiess es über Tolkiens Trilogie "Der Herr der Ringe", also etliche Jahre VOR den Filmen, dass die darin beschriebene Phantasiewelt "Mittelerde", die seinerzeit vom Autor künstlich erschaffen worden war, durch die weltweit Millionen Leser energetisch dermassen aufgeladen worden sei, dass sie auf der feinstofflichen Astral-/Ätherebene bereits greifbare Realität geworden sei. Man kann sich vorstellen, wie extrem aufgeladen dieser literarische Stoff mit seinen Landschaften erst recht seit den Filmen sein muss. Aber wenn zahllose "Herr der Ringe"-Fans (unter denen sich fast schon traditionell auffällig viele Heiden befinden...) energetisch nun dermassen im Banne jener Elementale stecken, so dass sie einen Grossteil ihrer Freizeit in LARP-Rollenspiele investieren, ist das nun so schlimm? Ich finde nicht (obwohl ich selber noch niemals Rollenspiele praktiziert habe, aber ich finde es grossartig, wenn das andere Leute tun). Jeder muss das selber für sich entscheiden.
Es ist auch bekannt, dass zahllose esoterische und okkultistische Geheimorden in aller Welt, u.a. bestimmte Rosenkreuzer-Logen, ordensintern ganz gezielt auf der niederen feinstofflichen Astral-/Ätherebene sich einen Ordenstempel oder ein spirituelles Schulungszentrum mit einem Garten, bzw. mit einem Park erschaffen, und zwar durch gezielte energetische Projektionen mittels Emotionen, Gedankenenergie sowie Visualisationen anhand von Zeichnungen, Plänen und Modellen.
Daher mache ich bloss darauf aufmerksam, sobald man es mit einem Wesen zu tun hat, das sich als irgendeine heidnische Gottheit ausgibt und einem sogar weise Ratschläge erteilen kann, dann sollte man sich SELBER vergewissern, ob es sich tatsächlich um besagte Gottheit handelt - oder bloss um eine täuschend echt wirkende Art von "Roboter". Es geht jedoch ganz sicher nicht darum, anderen vorzuhalten, sie seien nur "Götzendiener von Abbildern"! Jeder hat nämlich diesbezüglich "vor seiner eigenen Haustür zu kehren", einschliesslich meine eigene Wenigkeit.
Doch wenn beispielsweise ein sehr feinfühliger und zugleich sehr fanatischer Christ behauptet, er habe während eines Gebetes eine Vision von "Jesus" erhalten, derzufolge er nun andere Menschen umbringen solle (was leider tatsächlich schon mehrfach vorgekommen ist), dann darf man sich die Frage stellen, WER da eigentlich in dieser Vision zu dem Fanatiker gesprochen hat. Im Idealfall sollten dann beim Betroffenen selber die Alarmglocken schrillen, dass irgendetwas an einer solchen Vision nicht stimmen kann, und zwar BEVOR er etwas Schlimmes tut. - Auf diese Weise habe ich das gemeint.
Zu diesen Dingen kann man stehen, wie man will. Ich habe lediglich als Hinweis geschrieben, was es alles so gibt in der Welt, was alles so geschrieben wird und woran manche Leute glauben.
Gut, da ich meine eigenen Erfahrungen mit einigen solcher Dinge habe, klinge ich diesbezüglich vielleicht halt ein bisschen parteiisch, aber das darf man nicht überbewerten. Vielleicht sollte ich endlich lernen, mich mehr in Demut und Zurückhaltung zu üben und lieber versuchen, zu "entwerden", wie Meister Eckhart das bezeichnet hat.
Und ich bin und bleibe ein entschiedener Gegner von Dogmen und dogmatischen Glaubensvorstellungen im Heidentum.
Es tut mir aufrichtig leid für allfällige Missverständnisse und ich hoffe, dass Thors Hammer jetzt wieder einigermassen im Lot hängt.
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Ergänzung:
So, nun habe ich eine Stunde lang das äusserst umfangreiche Interview mit Hilmar Örn Hilmarsson (obiger Link von Kolag_Hraban) bis zum Schluss ganz durchgelesen - und bin positiv beeindruckt. Er scheint wirklich ein sehr vielseitig gebildeter, sehr offener, lockerer und sympathischer Zeitgenosse zu sein.
Ich war ziemlich überrascht, dass Hilmar Örn Hilmarsson sogar auf den kontroversen Okkultisten Aleister Crowley (siehe zufälligerweise meinen letzten Beitrag) zu sprechen kommt, auf Wilhelm Reich (von dem ich kaum etwas weiss, ausser den Begriff "Orgon-Energie"), sogar auf die eigenwilligen Schriftsteller H.P. Lovecraft (bekannt für seine "Cthulhu"-Horrorgeschichten) und Robert E. Howard (literarischer Schöpfer von "Conan dem Barbaren" mitsamt der dazugehörigen Phantasiewelt) sowie auf Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (vor rund 500 Jahren der Verfasser des umfangreichen Werkes "De Occulta Philosophia").
Hilmarssons Ablehnung jeglicher Dogmatik im Ásatrúarfélagið entspricht jedenfalls ganz meinem Geschmack.
Ach ja, das Edda-Lied "Hrafnagaldr Odhins", welches anfänglich erwähnt wird und sich weltweit anscheinend in fast keiner Ausgabe befindet, ist zumindest in der sehr weitverbreiteten Neuauflage der alten Übersetzung von Karl Simrock (original 1851) vom Ende der 1980er / Anfang der 90er Jahre drin enthalten (VMA-Verlag Wiesbaden).
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Lieber Ansgisel,
der Thorshammer hat gar nie schief gehangen !
Da bin ich wohl komplett falsch rübergekommen !
Der erste Teil war gar nicht auf Dich oder direkt auf einen Beitrag von Dir gemeint, sondern war eine eher allgemeine Überlegung zu dem Interview der Isländischen Obergoden.
Aber auch mit dem zweiten Teil wollte ich Dir gar nicht unterstellen, dass Du dogmatisch bist !
Ich kenne dich ja nun schon ein bisschen, und habe da keinen Gedanken dran verschwendet.
Ich da eher dran gedacht welche Auswirkung diese These in der Praxis findet ( nicht bei Dir sondern allgemein ).
Also bitte meinen Post nicht persönlich nehmen !
Hoffe das ich das richtigstellen konnte
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Alles klar, besten Dank!
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Um zurück zum Thema von Elementaren/Batterien zu kommen, ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es so etwas gibt.
Anschaulich zu dem Thema ist der Beispiel wie aus einem gewöhnlichen Menschen, der historisch gelebt hat, eine chinesische Schutzgottheit geworden ist. Historische Quellen besagen, dass Guan Yu ein guter und loyaler Krieger gewesen ist, der während der späten Han-Zeit und im sogenannten Zeitalter der drei Reiche gelebt hat. Man hat aber viele Geschichten über ihn erzählt, die dazu geführt haben, dass sein Ansehen unter dem Volk weit über der Wirklichkeit hinaus gewachsen ist. Aus einem unnachgiebigen und arroganten, auch gelegentlich hitzköpfigen Mann ist ein Archetyp der Loyalität und Gerechtigkeit geworden, der in der Sui-Dynastie zur Gottheit erklärt und noch heute verehrt wird. Auf vielen Familienaltaren findet man seine Götterstatue und er gilt als Schutzgottheit, der vor bösen Geistern und Dämonen Wache hält. Meiner Erfahrung nach ist das Wesen echt, was die Menschen da anbeten, doch ich kann nichts von der historischen Person darin spüren. Dennoch ist dort tatsächlich etwas, was es vermag den Heim zu schützen. Für mich gilt er als sehr weit entwickelter Elementar.
Ich finde überhaupt, dass eine zu klare Abgrenzung zwischen "seelenlose", von dem Glauben der Menschen erschaffene Wesen, und sonstige Wesen nicht immer vom Nutzen ist. Klar, man kann den Unterschied spüren. Jedoch, wenn man erwünscht einen Effekt zu erzielen, so genügen oftmals auch solche Wesen um es zu erreichen. Zudem können sie mit der Zeit nicht nur ein Eigenleben, sondern auch eine Seele aneignen. Auf der gleichen Weise in der ein "beseeltes" Wesen vorübergehend den Körper eines anderen einnehmen kann, so können diese Wesen auch in feinstoffliche "Körper" (wie jene Elementaren) schlüpfen und diese zueigen machen. Falls diese Wesen andere Dinge beabsichtigen als man es dieser Gestalt nachsagt, so kann sich tatsächlich mancher täuschen lassen. Dabei muss aber gesagt werden, dass man irgendwo im Prozess einwilligen muss getäuscht zu werden, sonst wüsste man es eigentlich schon besser, genau wie man bei einem Menschen wahrnehmen kann ob seine Worte nicht zu seiner Körpersprache passen. Bei Jesus steckt, meiner Erfahrung nach, tatsächlich ein Wesen dahinter aber, wenn man getäuscht werden will, so kann jedes beliebige Wesen sich für einen anderen ausgeben.
Anfänger auf der feinstofflichen Ebene müssen extrem vorsichtig sein, denn das was man sich sehr fest vorstellt nimmt auch eine Art Realität an, besonders wenn man starke Emotionen hineinsteckt. Wenn man sich, z.B., sehnlich genug wünscht eine Göttererscheinung zu erfahren und keiner stellt sich zur Verfügung oder man ist nicht in der Lage es als solches wahrzunehmen, so kann man auch eine selber erstellen. Diese kann dann sowohl als Zugang zum eigenen Unterbewusstsein dienen als auch von einem anderen Willen übernommen und manipuliert werden. Andererseits kann dieses auch als Einladung gelten, durch dass die gewünschte Gottheit tatsächlich zu einem sprechen kann. Vielleicht hat er/sie/es ja bereits andere Methoden versucht und man hat sie nicht bemerkt und nutzt dann diese Gelegenheit aus um erhört zu werden. Als Aussenstehender kann man das nicht immer genau beurteilen.
Es ist jedoch zu beachten, dass ein sehnlicher Wunsch einer Angelrute ins Ungewisse ähnelt: da kann vieles anbeissen. In den meisten Fällen, jedoch, beeinflusst es bloss die nahegelegene Schicksalsfäden, sodass das Erwünschte auf irgendeiner Weise dann doch zur Wirklichkeit wird, auch wenn diese dann nicht so aussieht wie man es sich beim Wünschen vorgestellt hat. Nicht ohne Grund gibt es den alten, chinesischen Spruch: "Wem die Götter strafen wollen, dem erfüllen sie alle seine Wünsche." Ein gutes Beispiel ist es, wenn man bei der Arbeit viel Stress hat und sich eine Ruhepause wünscht und plötzlich ist man krank oder hat einen Unfall und nachher hat man wegen der Zeit, die man freinehmen musste, noch mehr Stress. Mein Vater hat uns als Kinder oft davor gewarnt unüberlegte Worte fallen zu lassen, die wir bei Erfüllung bereuen würden, denn schliesslich lehrte er uns die Grundlagen der Magie: ein System was den Willen derart bündelt, dass Sachen wie Wünsche noch mehr Macht bekommen als sie ohnehin schon besitzen. Es ist wohl unausweichlich, dass einem angehenden Magier am Anfang einige Fehler unterlaufen, wenn er nicht vorher Gedankentraining gemacht hat, ob durch Kurse oder Selbstbildung, denn oft merkt man als nicht-selbstbewusste Laie erst durch die Reaktionen des Universums wann man sich etwas gewünscht hat. Mit der Zeit lernt man aber zu spüren wann sich etwas um einen herum regt und dann, falls nötig, einen geäusserten Wunsch zu modifizieren oder gar zurückzunehmen.
Um den anderen Thema anzusprechen, ich habe seit Jahren mit Odin zu tun, doch mir erscheint er fast immer zu Fuss und mit einem Stock in der Hand im Gestalt des Wanderers, also kann ich mich nicht recht dazu äussern. Andererseits habe ich irgendwo gelesen, dass man Scheiterhaufen in Indien einst achtbeinige Pferde genannt hat. Daher könnte die Gestalt Sleipnirs auf der Fähigkeit Odins hindeuten zwischen den Welten zu wandern, denn ein Scheiterhaufen ist, als Bestattungsritual, auch ein Symbol des Übergangs in andere, feinstofflichere Welten. Dennoch schliesse ich nicht aus, dass er wohlmöglich ein achtbeiniges Pferd besitzt, welches ich noch nie zu Gesicht bekam. Vielleicht basiert diese uralte, poetische Umschreibung Indiens nicht nur auf eine indogermanische Vorstellung sondern auf eine uralte Vision, die vor der Abtrennung stattfand, in der ein Mann auf einem achtbeinigen Pferd in der Lage war die Grenzen zwischen den Welten zu durchschreiten. Beweisen kann man es so oder so nicht. Ich bin aber froh zu sehen, dass diesem Hilmar Örn Hilmarsson tatsächlich wahrscheinlich ein Zitat aus dem Kontext gerissen war. Als eine öffentliche Figur des Asatru gefällt er mir besser jetzt wo ich die anderen Quellen durchgelesen habe.
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