RE: komische Vorstellungen 1

#1 von Kolag_Hraban , 04.01.2012 12:52

Bestimmt hat der eine oder andere sie auch schon lesen müssen.
Die seltsamen Ideen, die manchen Gehirnen zum Thema Heidentum aus den Köpfen kriechen.
Hier werde ich einige Ideen zum besten geben :

Idee Nr.1 "Die Götter sind mit einer Natur/Landstrich verbunden"

Für mich eine wahrhaft komische Idee, das Göttliche mit einem Landstrich zu verankern.
Als wären die Götter die unsere Welt erschaffen haben, nicht mehr als Geister, die an einen Berg Baum oder Fluss angebunden sind. Ein machtloses, ja jämmerliches Bild würden unsere Götter abgeben.
Vornehmlich kann mann solche Gedanken aus der Ecke vernehmen, die unbedingt eine Verbindung zwischen den alten Göttern und Ihrer Nation oder Gegend herstellen wollen.
Ob es sich dabei nun um ein Nationalist oder um einen Lokalpatrioten handelt macht eigentlich keinen Unterschied.
Sie versuchen eine Verbindung zu schaffen von der vorchristlichen Zeit zu Ihrer heutigen Nation, die es noch gar nicht gab, und missbrauchen für das imaginäre Konstrukt regionaler oder nationaler Götter unseren Glauben!

Ich kann nicht glauben was sie sich vorstellen, und ich kann nicht glauben dass es unsere Altvorderen es so sahen. Als die Völker auf Wanderung gingen, haben sie nicht ihre Götter im Wald vergraben, und zurückgelassen. Sie haben sie um Schutz gebeten und sie mitgenommen ins neue Land !


Grüsse Kolag Hraban



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RE: komische Vorstellungen 1

#2 von Mandred , 29.01.2012 20:46

Wenn ich die Zeilen lese spricht da schon der Zorn aus dir.
Ich befasse mich schon eine weile mit meinen heidnischen Wurzeln. Was ich bis jetzt gelernt habe, ist die toleranz allem endgegen gebracht wird.
Im heidnischen Glauben hängt alles miteinander zusammen, kein Gott schreibt vor was gut oder schlecht ist. Auch das Schlecht wird gebraucht um etwas Gutes zu erreichen.
Das Christentum hat sich mit prutaler Gewalt und Lügen breit gemacht. Aber die wahren Götter sind unter uns und werden wieder stark.

z.B. der Holunder
steht für die Göttin Frigg
Zum Mittsommer wurde der Holunderbaum von Mädchen geschüttelt um die Göttin anzurufen und zu verehren.
sie sprachen:
Hollerbaum ich schüttle dich,
Frau Holle ich bitte dich,
Lass mir den im Traum erscheinen,
Welcher das mein Mann wird sein.

Das zeigt uns das die Götter eng mit der Natur verbunden sind. Es wär doch traurig wenn nicht, sie haben doch all dies erschaffen.

Heil Odin!!

 
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RE: komische Vorstellungen 1

#3 von Kolag_Hraban , 30.01.2012 23:44

Zitat von Mandred
Wenn ich die Zeilen lese spricht da schon der Zorn aus dir.
Ich befasse mich schon eine weile mit meinen heidnischen Wurzeln. Was ich bis jetzt gelernt habe, ist die toleranz allem endgegen gebracht wird.
Im heidnischen Glauben hängt alles miteinander zusammen, kein Gott schreibt vor was gut oder schlecht ist. Auch das Schlecht wird gebraucht um etwas Gutes zu erreichen.
Das Christentum hat sich mit prutaler Gewalt und Lügen breit gemacht. Aber die wahren Götter sind unter uns und werden wieder stark.

z.B. der Holunder
steht für die Göttin Frigg
Zum Mittsommer wurde der Holunderbaum von Mädchen geschüttelt um die Göttin anzurufen und zu verehren.
sie sprachen:
Hollerbaum ich schüttle dich,
Frau Holle ich bitte dich,
Lass mir den im Traum erscheinen,
Welcher das mein Mann wird sein.

Das zeigt uns das die Götter eng mit der Natur verbunden sind. Es wär doch traurig wenn nicht, sie haben doch all dies erschaffen.

Heil Odin!!



Sicher kann man die Goetter in der Natur finden. Dort suche ich sie zuweilen selbst
Die Frage ist aber nicht, ob man sie in der Natur finden kann , sondern ob man sie nur in einer bestimmten Natur findet. Frigg kann man sicher nicht nur im Holunderbaum finden. Es gibt viele Wege wie wir zu Frigg finden koennen, um dein Beispiel aufzugreifen.
Frigg ist nicht an einen Holunderbaum gebunden.


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RE: komische Vorstellungen 1

#4 von Awiz , 24.06.2012 23:45

Ich glaube, diese Aussage ist da zum Teil missverstanden worden - es muss nicht dringend nationalistisch oder geographisch gemeint sein.
Um nicht die Aussage mit einem Definitionsfehler zu beginnen, ob Asatru eine Naturreligion ist oder nicht, sage ich es mal so:
Wenn wir zurück auf die Wurzeln des Heidentums blicken, auf das, was Asatru basiert, auf das was, das Heidentum basiert, ist es eine Naturreligion.
Die Menschen waren oft Nomaden. Es mag auch bekannt sein, dass es sowas wie 'Germanien' nicht gab. Viele von der germanischen Stämmen hatten nichts mit einander zu tun, waren völlig unabhängig von einander und doch lebten sie die gleiche Religion aus.
Wenn sie einen bestimmten Gebiet eine Weile lang bewohnten, ist es natürlich, dass irgendwann bestimmte Orte, bestimmten Gottheiten zugeordnet wurden. Manche Gottheiten waren Schutzgottheiten von bestimmten Plätzen, Orten, Stätten.
Und nun darf man diese ganze Zuordnungen nicht geographisch missverstehen - es geht nicht darum, dass sie nur dann da sind, wenn man an diesem bestimmten Platz ist. Dass sie mit diesem Ort verbunden sind heisst nicht, dass sie auch nur dort tagen können.
Man erinnere sich auch daran, dass eine einzelne Gottheit viele verschiedene Namen haben kann - bei fehlenden Kommunikation zwischen verschiedenen Menschensgruppen entstehen schnell verschiedene Namen für das Ein - und Dassselbe.

Bäume sind, vorallem wenn es um Naturreligionen geht, ein sehr wichtiger Bestandteil des Kults. Somit kann es klar sein, das einer bestimmten Gottheit ein bestimmter Baum zugewiesen wird.
Was aber nicht heissen muss, dass sie nicht auch anderswo ist.
Dies ist bloss so ein breites Themengebiet, dass es für den menschlichen Verstand wohl schwer ist, etwas zu erfassen, wenn es endlich ist.
Um es zu verdeutlichen:
Im christlichen Glauben ist der Gott endlich. Er ist überall. Er ist etwas höheres, ausserhalb von dieser Welt. Man fühlt sich als Christ ihm unterlegen, in einer negativen Art und Weise. Er ist nicht bei uns, er ist über uns. Man denke nur an das eine von den zehn Geboten: Man soll sich kein Bildniss von Gott machen.
Genau da unterscheidet sich schlussendlich das Heidentum auch davon: Die Gottheiten sind zwar auch überall, aber sie sind auf eine gewisse Art und Weise irdisch. Sie verkörpern etwas. Sie sind für den Menschen erreichbar. Und um erreichbar zu sein, müssen sie eine irdische Form haben, etwas was in den Kreislauf der Natur gehört, endlich als Quelle, unendlich als Körper.

Auf dieser Art und Weise will ich meinen, dass Gottheiten, die einem bestimmten Landstrich, Naturteil zugeordnet sind, richtig gut sind. Somit sind sie für den Menschen erreichbarer, sie sind irdischer.
Und es hat niemals jemand behauptet, das es nicht mehrere Landstriche sein können. Sie sind vielleicht damit verbunden, aber der Verbund muss nicht geographisch oder nationalistisch gesehen werden.

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