RE: Heiligtum bei Trondheim gefunden

#1 von Kolag_Hraban , 01.04.2012 13:35

Einzigartiger Tempel in Norwegen gefunden

"Ein faszinierender Fund wirft neues Licht auf die vorchristliche Religion in Skandinavien und das Vordringen des frühen Christentums nach Norwegen. In der norwegischen Presse findet der Fund sehr große Beachtung, wobei besonders hervorgehoben wird, dass der Tempel offenbar absichtlich vor den vordringenden Christen verborgen wurde.

Bei Ausschachtarbeiten für neue Gebäude in Ranheim, in der Nähe von Trondheim, wurden Überreste eines kleinen “gudehovet” (Tempel, Opferstätte) aus vorchristlicher Zeit entdeckt.
Die Anlage bestand aus einem aus Steinen errichteten Opferaltar im Freien und einem in Stabbauweise errichteten Gebäude.
Benutzt wurden die Stätte ab etwa dem 8. oder 9. Jhdt. v.Chr. bis ins 10. Jhdt. n.Chr. Sie ist so gut erhalten, weil sie mit einer dicken Torfschicht bedeckt wurde, um sie vor dem Zugriff der Christen zu schützen. Es wird vermutet, dass die Einheimischen vor christlichen Invasoren flohen.
Das Verbergen dieser Kultstätte fällt zeitlich mit einer Flucht zusammen, von der in altisländischen Quellen berichten: Etwa 40 Menschen aus Trøndelag flohen vor der gewaltsamen Christanisierung zur Zeit des ersten norwegische Königs Harald Schönhaar (872-930) nach Island.

Das kleine Tempelgebäude selbst wurde vermutlich um das Jahr 400 erbaut und war jahrhundertelang im Gebrauch, bis die Menschen auswanderten, um der Zwangschristanisierung zu entkommen.

Zu dieser Entdeckung bei Ranheim bemerkte der Chefarchäolge des wissenschaftlichen Museums an der Universität Trondheim, Preben Rønne:
“Es gibt Anzeichen dafür, dass die Leute, die absichtlich den Tempel in Ranheim verbargen, auch die Pfosten des in Stabbauweise errichteten Gebäudes und Erde vom Altar zu dem Ort mitnahmen, an dem sich sich ansiedelten und einen neuen Tempel errichteten. Weil unsere Ergebnisse und die nordischen Quellen gut zusammenpassen, sind die Quellen möglicherweise zuverlässiger als viele Wissenschaftler glaubten. ”

Einzigartig ist der eher unscheinbare Tempel auch, da bisher keine größeren vorchristlichen Kultstätten in Norwegen gefunden wurden. Aus anderen Teilen Nordeuropas, vor allem aus Mittel- und Südschweden und Dänemark sind heidnische Kultstätten bekannt, die oft recht große Anlagen mit einer großen zentralen Halle waren.


In den Überresten der Tempelgebäudes wurden Fragmente von Steinbildern, die als Überreste von Kultbildern von Freyja, Frey, Odin und Thor gedeutet werden könnten, und Überreste von Ahnenfiguren, die ebenfalls verehrt wurden, gefunden. Die Archäologen legten außerdem eine Prozessionsstrasse frei, die von Steinblöcken flankiert wurde.
Der Altar, bei dem Tierblutspuren gefunden wurden, besteht aus einer kreisförmigen Steinsetzung von 15 m Durchmessern und 1 m Höhe.
Das im Vergleich kleine hölzerne Tempelgebäude maß 4,5 mal 5,3 Meter und bestand u.a. aus 12 Stäben, die jeweils auf einem Steinfundament ruhten. In der selben Bauweise wurden später die Stabkirchen errichtet.

Eine profane Nutzung des Gebäudes ist ausgeschlossen, da man z.B. Löcher für die Götterfiguren, aber keine Feuerstelle vorfand. Als Opfergaben wurden zweit Glasperlen und Knochen, darunter auch menschliche Schädelknochen und Zähne, gefunden."

http://www.norsemyth.org/2012/03/unmatch...rine-found.html


Grüsse Kolag Hraban



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heidnischer Tempel am Zuerisee
germanisches Opfermoor Oberdorla

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