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"Die Wolfsangel ist ein Jagdgerät, das früher zum Fang von Wölfen eingesetzt wurde. Die Wiedergabe einer Ausführungsform wird als heraldische Figur unter anderem in vielen Familien- und Gemeindewappen, zum Beispiel als Forsthaken im Wappen von Katzweiler, verwendet.
Historiker sind sich uneins, ob das Zeichen für ein Jagdgerät steht oder für einen Mauerhaken, ein eisernes Bauteil, das feste Mauerteile (wie Wehrtürme) zu verbinden hatte.
Die Vermutung, dass es sich bei der Wolfsangel um ein altes germanisches Runenzeichen handelt, konnte nicht bewiesen werden.
Die aus Eisen geschmiedeten Wolfsangeln wurde über Jahrhunderte zum Fang von Wölfen verwendet. Die mit Widerhaken versehenen Enden wurden mit Ködern (zum Beispiel mit den Eingeweiden erlegter Jagdtiere) bestückt und an einem Baum so hoch aufgehängt, dass der Wolf danach springen musste, um zuschnappen zu können. Der Wolf blieb mit dem Maul hängen und verendete. 1617 wurde die Funktion der Wolfsangel so beschrieben: „Ein Wolffs Angel, die man hengt und ein Aas daran thuet, wenn das Thier danach springt, so bleibt es mit dem Maul davon hängen.“
Der Kunsthistoriker R. König-Warthausen hat 1889 in den „Württembergischen Vierteljahresheften für Landesgeschichte“ die Wolfsangel folgendermaßen beschrieben: „Es handelt sich um ein zehn Zentimeter langes, beiderseits zugespitztes Flacheisen, das auf jeder Seite einen spitzwinklig eingeschnittenen, je nach dem anderen gegenüberstehenden Widerhaken hat. In der Mitte ist das Eisen durchbohrt und hängt an einer 40 Zentimeter langen Kette. Am oberen Teil der Kette befindet sich ein halbmondförmiger, in einen Dorn auslaufender Anker.“
Mit dem halbmondförmigen Anker wurde die Kette an einem Baum befestigt. Teile des Fanggeräts finden sich häufig in Wappen, laut Peter Kötz der Anker (oft ebenfalls als „Angel“ bezeichnet) vorwiegend im süddeutschen, die Angel vorwiegend im nord- und westdeutschen Raum.
Andere Wolfsangeln waren mit einem Federmechanismus versehen, der sich beim Zuschnappen auslöste und die Widerhaken in den Rachen trieb. Diese Fallenart konnte auch am Boden ausgelegt werden. Erste Erwähnungen zu Wolfsangeln finden sich in Kapitel 69 des Capitulare de villis[1], einer detaillierten Vorschrift über die Verwaltung der Krongüter Karls des Großen, die vermutlich 812 n. Chr. geschrieben wurde; noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese tierquälerische Fangart weitergeführt.
Bei Ausgrabungen auf der Falkenburg in Detmold kamen im Jahre 2009 in einem Keller des 13. Jahrhunderts über 25 Wolfsangeln[3] zutage. Dieser Fund wird als Hinweis darauf gedeutet, dass die Bedrohung der Burgbewohner durch Wolfsrudel in den umgebenden Wäldern dieser Höhenburg groß gewesen sein muss.
Verbotene Verwendung
Die Wolfsangel wird teilweise von Rechtsextremisten und Neonazis in aller Welt benutzt. So trug zum Beispiel schon in den 1930er Jahren die von Hermann Bickler gegründete elsässisch-autonomistische Jungmannschaft zu brauner Uniform eine Armbinde mit der Wolfsangel.[6] Auch die 1982 als verfassungsfeindlich verbotene Junge Front (Jugendorganisation der Volkssozialistischen Bewegung Deutschlands / Partei der Arbeit) benutzte die Wolfsangel als Erkennungszeichen.
Die Wolfsangel steht somit wegen ihrer Geschichte auf der Liste verbotener Zeichen und darf nach § 86a StGB in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr als Kennzeichen dieser Organisation oder in einer damit zu verwechselnden Form (öffentlich) gezeigt werden.
Davon unabhängige Verwendungen der Wolfsangel als Symbol sind nicht von diesem Verbot betroffe"
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsangel
Grüsse Kolag Hraban
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Danke für den Hinweis!
Dadurch konnte ich auch das Wappen einer Stadt in meiner Heimat neu sehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Halberstadt
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